Unsere Bilanz der ersten zwei Jahre

Zunächst etwas Statistik

Über 33.000 km auf dem Tacho, dabei 133 Stellplätze/Campingplätze besucht (davon allerdings 5 zwei oder drei Mal).
Bereiste Länder: Deutschland, Großbritannien, Österreich, Kroatien, Slowenien, Belgien, Luxemburg, Niederlande, Frankreich.
Sehr viele Thermen – vor allem in Deutschland und Österreich – aufgesucht.
Bis auf eine Nacht jedesmal an Landstrom angeschlossen.

Unsere organisatorischen Erfahrungen

Satellitenempfang war bis auf etwa vier Orte (Gewitter, Bäume) jedesmal möglich.
Die Internetverbindung für unsere Tablets per Sim-Card im Mobile Router hatte häufig nur ein ziemlich schwaches Signal – vor allem in Deutschland. Manchmal ein gutes Wi-fi Signal auf Campingplätzen, z.B. in England und Kroatien.
Fast jeden Tag im Wohnmobil gefrühstückt, meistens selbst zubereitet, selten fertige Brötchen vom Bäcker in einem Supermarkt geholt oder in einem Cafè gefrühstückt.
Abendessen im Wohnmobil selber an jedem zweiten oder dritten Tag – so schätze ich – zubereitet, ansonsten Essen gewesen in örtlichen Restaurants.

Im ersten Jahr gab es öfter mal eine Auseinandersetzung darüber, wer fahren darf, im zweiten Jahr wurde relativ konsequent abwechselnd gefahren.

Das Besondere unseres Kastenwagens

Das Schlafdach hat sich als große, überwiegend schnarchgeräuschfreie Zone bewährt. Nur einmal wegen Gewitter und Orkan nicht darin geschlafen. Die Kälte im Schlafdach im Winter und der Übergangszeit wurde erfolgreich mit elektrischer Heizdecke, Zusatzwandisolierung und besonders guter Bettdecke bekämpft.

Das liebe Geld

Vor allem durch das viele Essengehen (im Schnitt jedes Mal zwischen 40 und 60 Euro zu zweit mit Getränken und Trinkgeld) und die zahlreichen Thermenbesuche hat uns jeder Wohnmobilreisetag ungefähr zwischen 80 und 100 Euro gekostet. Das klingt viel, aber darin sind Diesel (10 L auf 100 km), Platzgebühren (häufig mit Kurtaxe), Strom, Gas, Wasser, Verpflegung, Saunabesuche usw. enthalten. Der Wertverlust des Fahrzeugs und jährliche Fixkosten (Steuer, Versicherung) sind nicht enthalten. Das ist schon ein Wohnmobilreisen auf hohem Niveau, wenn man die häufigen Restaurant- und Saunabesuche und die Übernachtung auf einigen luxuriösen Campingplätzen in England und Süddeutschland bedenkt.

Das Fazit

Wir haben uns, nachdem wir beide Anfang 2016 ins Rentnerleben gestartet sind, das genau zu uns passende „Projekt“ ausgesucht. Eine sehr individuelle Art des Reisens, für die es allerlei zu organisieren und ständig zu entscheiden gibt. Beruhigend wirkt sich die Erfahrung aus, dass das Wohnmobilreisen für uns finanziell verkraftbar ist und wir diese Art des Reisens körperlich und geistig noch gut bewältigen und daran ganz viel Freude haben. Und unserer langjährigen Beziehung tut es auch sehr gut – auch gerade unter diesem Aspekt eine tolle Investition und Lebensweise.

Ergänzung (als Antwort zu einem Facebook-Kommentar gegeben):
Mein Wort „Bilanz“ war eigentlich der falsche Eyecatcher. Ich habe den vielen positiven Seiten unserer Wohnmobilreisen die wenigen negativen Erlebnisse gar nicht gegenüber gestellt oder das eine mit dem anderen abgewogen.
Aber irgendwie „rechne“ ich schon, denn wir hätten das Geld ja auch anders ausgeben können. Es war also eine sehr bewusste Entscheidung am Beginn unseres Rentnerlebens und das hätte ja auch schief gehen können. Insofern kann ich nach 2 Jahren „bilanzieren“: Es war für uns eine gute Entscheidung. Und ich kann in der Nacht vor einem Fahrtbeginn immer nicht gut schlafen – vor Aufregung und Vorfreude. Was will man mehr?