Tour durch Dänemark

Freunde auf der Insel Bornholm zu besuchen – das war der Anlass für unsere 47. Tour, diesmal also nach Dänemark. Eine erste längere Reise mit dem Wohnmobil in der diesjährigen Sommerpause (2022) der Corona-Pandemie. Das Womo hatte praktisch 2 ganze Jahre ungenutzt vor dem Haus gestanden.

Unsere Route durch Dänemark. Rote Sterne: Unsere Camping- und Stellplätze.

Schaden im Abgasrückführungssystem des Wohnmobils verzögert den Start der Tour Richtung Insel Bornholm. Werkstatt repariert teuer, danach tritt das Problem ein zweites Mal auf. Mitten auf der Autobahn A31, eine halbe Stunde nach Reiseantritt. Natürlich an einem Samstag. Vollgepackt und mit den Hunden an Bord tuckern wir im Notfahrmodus nach Hause zurück. Fahrzeug wird am Montagfrüh erneut abgeschleppt. Donnerstag geht die gebuchte und bezahlte Fähre nach Bornholm. Werkstatt bessert kostenlos nach, diesmal den Partikelfilter!

Wir überlegen, ob wir nun doch noch nach Bornholm fahren, packen das Womo erneut fertig und starten um 14:00, um so weit wie möglich Richtung Dänemark zu kommen. Durch Westerstede fahren wir entlang riesiger farbenfroh blühender Rhododendren-Hecken (Park vormerken für die Rückfahrt) immer hoffend, dass es nicht wieder Motorprobleme gibt. Nach recht kurzer Wartezeit vor der Fähre über die Elbe Wischhafen-Glückstadt kommen wir bis Rendsburg. Übernachten auf einem verkehrstechnisch imposanten Stellplatz unterhalb der Eisenbahnbrücke über den Nordostseekanal.

Stellplatz Rendsburg nahe der Eisenbahnbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal

Leider hat die Küche vom Restaurant am Platz schon zu, wir müssten die Gasflasche anschließen und dazu etwas umständlich die Tür zum Gasflaschenkasten freiräumen – es wird ein kaltes Abendessen. Übernachtung trotz Züge usw. prima, starten schon um 10 Uhr Autobahnfahrt durch Dänemark. Herrliche üppig blühende riesige Rapsfelder rechts und links der Autobahn.

Blühende Rapsfelder auf Bornholm

Durch Dänemark über die Belt- und Öresundbrücken (imposant, lang und hoch, windig), vorbei an Kopenhagen, in der Umgebung von Trelleborg CP/SP gesucht und mangels Verbindung zum Server des Betreibers fahren wir die südschwedische Ostseeküstenstr. Richtung Ystad und finden netten CP in Skateholm.

In nur 80 Minuten von Ystad (Südschweden) nach Rønne (Bornholm)

Überfahrt nach Bornholm kurz, aber eng und alle Leute ohne Abstand und Masken – verunsichert uns etwas.
Die wichtigsten Stichwörter zu Bornholm: Insel recht groß, Fischräuchereien, Glaskunst, Keramik, Rundkirche, tausende Ferienhäuser, grell leuchtende Rapsfelder, hügelig, keine Seebäder, etwas langweilig. Wenig Verkehr, Vorsaison, großräumiger CP, Essen etwas teuer und nichts Besonderes. Wetter gemischt.

Zwei der schönen Glasschälchen haben wir als Andenken für je 250 Dkk gekauft.

Die Rückreise von Bornholm haben wir als kleine Jütland-Rundreise gestaltet. Drei Höhepunkte: der tolle modern gestaltete Stellplatz an der Marina von Juelsminde, das Kunstmuseum von Aarhus und natürlich die bei schlechtem Wetter praktisch menschenleere Nordseeküste Dänemarks. Recht hübsch war auch der kleine Wald-Campingplatz in dem Seengebiet bei Silkeborg in Mitteljütland.

Abendstimmung an der Marina von Juelsminde
Nordsee bei Hvide Sande

Dänische Nordseeküste: 2 Nächte auf fast leerem CP direkt hinter den schwer zu überwindenden Dünen. Eher schlechtes Wetter, aber 2x am breiten, windigen Strand mit Hunden frei gelaufen. Erste Nacht so stürmisch, dass ich Sorge um das Gestänge des Schlafdachs hatte (bin runter zu Alex), zweite Nacht war ruhiger.
Nach Presseclub (erstes Mal mit Isabel Adjani – gut gemacht!) die Küstenstraße runter zum schönen Womo-Stellplatz von Friedrichstadt gefahren. Mo vormittags dann durch den kleinen hübschen Ort gebummelt und immer wieder die blumengeschmückten Häuschen bewundert. Anschließend mit einer etwas anstrengenden langen Fahrt direkt nach Hause. Schön, hier wieder anzukommen – in unserem kleinen Haus hinterm Deich.

Bilanz: 2375 km, ca. 2570 €, 13 Übernachtungen auf 8 verschiedenen Plätzen. Alle Camping- und Stellplätze haben ca. 440 € gekostet, jede Übernachtung also etwa 34,- €, was deutlich über dem Durchschnitt unserer sonstigen Ausgaben für Stellplätze /Campingplätze liegt.
Kostenaufstellung (Ca-Angaben, wegen Währingsumrechnungen und Auslandskartenentgelte):
790 € Fahrtkosten (hohe Dieselpreise, Fähren, Brücken-Maut)
440 € Übernachtungskosten (34 € je Platz/Nacht)
780 € Kosten für Lebensmittel, Essengehen, Tiernahrung (50 € je Tag)
560 € Sonstige Ausgaben (darin 270 € Bargeld Dk, Eintritt, Andenken)
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2570,- € Gesamtkosten

14 abwechslungsreiche Tourtage, gemischtes Maiwetter, keine Thermenbesuche, Essen selten etwas Besonderes, tolle Kunsterlebnisse, viele Stranderfahrungen vor allem für die Hunde, wegen Diesel- und Platzpreise nicht gerade unser preiswertester Urlaub. Die durchfahrenen Regionen sind für Norden-Liebhaber unbedingt empfehlenswert.